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Tränen auf dem Siegerpodest – Vize-Weltmeisterin zeigt gemischte Gefühle

Saalbach-Hinterglemm (Österreich) – Auf dem Podium der Ski-WM fanden sich Tränen, als das Schweizer Team aus Lara Gut-Behrami (33) und Wendy Holdener (31) in der Erstausgabe der Team-Kombination direkt den zweiten Platz errang – jedoch vergossen sich bei Holdener nicht ausschließlich Freudentränen.

Beide Schweizer Skiathletinnen errangen bei der Premiere des neuen Wettbewerbsformats ihre ersten Medaillen bei dieser Weltmeisterschaft, was die Freude unübersehbar machte.

Doch die Begeisterung über den gewonnenen Erzstein mischte sich für die Slalom-Expertin Holdener mit einem Gefühl der Traurigkeit.

Beim Aufstieg auf das Siegerpodest ließ die 31-Jährige eine Träne ihre Wange hinabrollen, während Gut-Behrami sich zu ihr bückte und sie behutsam wegwischte.

Im Anschluss an die Medaillenverleihung erklärte Holdener im SRF-Studio: "Ich trug eine tiefe Traurigkeit in mir. Ich erkannte sie in den Erinnerungen an meine Familie."

Vor etwa einem Jahr musste die dreifache Weltmeisterin einen schmerzlichen Verlust verkraften – am 22. Februar 2024 verlor Kevin Holdener (†34) seinen Kampf gegen den Krebs.

Ski Alpin: Bei Wendy Holdener treffen Freude und Schmerz aufeinander

Über 14 Jahre lang wehrte sich Holdener tapfer gegen die Krankheit, die ihren Traum von einer eigenen Karriere im Skirennsport bedrohte.

An einem so bedeutenden Tag verschmolzen für sie Glück und Leid nahezu untrennbar.

"Ich bin unglaublich dankbar, dass ich diesen Moment gemeinsam mit Lara erleben durfte. Es erfüllt mich mit Zufriedenheit, wenn ich an meine erbrachten Leistungen und mein Skifahren zurückblicke", berichtete die 31-Jährige.

Der Medaillenerfolg war nach dem ersten Durchgang ein echter Streich der Überraschung, denn Gut-Behrami landete in der Abfahrt lediglich als 16. Platzierte.

Doch im Slalom brillierte Holdener mit der besten Zeit aller Teilnehmerinnen und einige der später startenden Athletinnen, wie auch die Deutschen Lena Dürr (33) und Jessica Hilzinger (27), unterliefen Fehler – was Gut-Behrami und Holdener den strahlenden Platz auf dem Podest sicherte.